6 EuroEintritt Zwei Redakteurinnen von die weisse blatt , Linda
Bilda und Ulrike Müller, haben in der Generali Foundation an der
Ausstellung "Die Gewalt ist der Rand aller Dinge. Subjektverhältnisse,
politische Militanz und künstlerische Vorgehensweisen" teilgenommen.
In Auseinandersetzung mit dieser Kunstinstitution erschienen vor einigen
Jahren in dieser Publikation (Nr. 2/98) einige Anmerkungen. Wir erinnern
uns: Mathias Poledna wird eingeladen, in der Generali Foundation eine
Ausstellung zu entwickeln. "Ausgangspunkt dafür ist ein Verständnis
von Institution als symbolisches Gefüge“ (Pressetext). Da die
Foundation aber kein symbolisches Gefüge, sondern Teil einer kapitalistischen
Finanzmacht ist, lädt sie Künstler ein, um Mehrwert zu produzieren
und das Verständnis von Institution als symbolisches Gefüge
steht in deren Arbeitsvertrag.
Zuerst lässt Mathias Poledna die bisherigen Deckenplatten abmontieren,
sodass statt dem bisherigen Kunstlicht durch Tageslicht der Raum soweit
verändert wird, dass er dadurch auch als Versicherungs /Großraumbüro
verwendet werden könnte.
Dorit Magreiter erfüllt ihren Auftrag durch die Herstellung eines
professionellen Promotion-Videos über die Mitarbeiter der Foundation,
dem sie (an der Rückwand der Installation) ein fiktives Storyboard
beifügt [...].
Simon Leung hat sich die Mühe gemacht, sich vor allen Gebäuden
im Besitz der Generaligruppe (181 Häuser in zum Großteil besten
Lagen, somit ein enormer Anlagewert aus Versicherungsgewinnen) in Wien
zu fotografieren, sodaß das Unternehmen über Fotos verfügen
kann, die vielleicht für externe Zwecke (Inserate usw.) nicht brauchbar,
für interne Zwecke (Prospekte, Firmenzeitung) sicher ganz gut verwendbar
sind. [...]
Auch ideell wird Mehrwert in Form von politischem Liberalismus akkumuliert:
Nils Normans Vorschläge für die Umstrukturierung des Unternehmens
in Mikrofarm und Urban-Maschine für alternative Praktiken und Mathias
Polednas Video über die Fondazione Feltrinelli (Archiv über
Dokumente der Strömungen der internationalen Arbeiterbewegung von
ihren Anfängen bis in die Jetztzeit; leider ohne Orts- oder Kontaktangabe).
An diesem Video zeigt sich auch, wie korrekt der Arbeitsvertrag für
eine Ausstellung im gegenseitigen Einverständnis von Seiten der Künstler
eingehalten wird: Die brisanteste Information dieser Produktion wir nicht
zugänglich gemacht [...].
Der Titel der Ausstellung "the making of...“ ist mit "das
Machen von...“ zu übersetzen.
Eintritt 60öS!
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