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Das Beste –;billig (Slogan des 1956 gegr. Textilhaus OSEI und Titel der momentan laufenden Ausstellung darin) Die MASC Foundation ist einer der KünstlerInneninititiven, die im Bereich des Brunnenmarkts in Ottakring durch Ausstellungen und Projekte, diesem Stadtteil eine neue Geschichte und im Gegensatz zu seinem Image als herabgekommenen MigrantInnenwohnbezirk ein kreatives und lebendiges Flair vermitteln konnte. In ihrer derzeitigen, sehr interessanten und vielfältigen Ausstellung im ehemaligen Kaufhaus OSEI (Oskar Seidenglanz) wird an Hand eines Videoessays von Elisabeth McGlynn nicht nur die außerordentliche Geschichte des Kaufhauses und seines Besitzers (Arisierung, Restitutierung usw.) beschrieben, sondern auch das erste konkrete Beispiel einer schon lange gefürchteten Gentrifizierung des Bezirks aufgezeichnet. Gentrifizierung: Aufwertung und damit zwangsläufig Verdrängungseffekte gegenüber einkommensschwächeren Gruppen, werden nicht mehr als bedauerliche Nebeneffekte, sondern als (Planungs-)Programme diskutiert. Ein kritischer Umgang ist vor allem deshalb schwierig, da Aneignungsprozesse, Aufwertung und Verdrängung fast zwangsläufig Hand in Hand gehen. (die kreative Stadt, malmoe) Das Objekt Kaufhaus OSEI mit bewerkenswert eigenwilliger Architektur aus den 50- Jahren, wurde bis vor kurzem noch als Geschäftsfläche für Textilien genutzt und war damit auch Arbeitgeberin für Verkäuferinnen migrantischer Herkunft, Treffpunkt und Integrationsort, wie es der ehemalige Geschäftsführer im Videoessay von McGlynn beschreibt. Welche Ziele hat Ihr Unternehmen für 2005? Genauso wie im äusserst erfolgreichen Jahr 2004 wird Conwert den dynamischen Wachstumskurs auch im Jahr 2005 fortsetzen. Das Immobilienvermögen soll konsequent ausgebaut werden - sowohl in Österreich als auch im Ausland. Der Schwerpunkt der Expansionstätigkeit liegt dabei unverändert auf Wohnimmobilien. Neben Akquisitionen wird auch das Development von in Bestand befindlichen Immobilien zur Aufwertung des Immobilienvermögens beitragen. Pius Strobl, mittlerweile im Vorstand von Trimedia Public Affairs (...Trimedia Public Affairs bietet als einzige Lobbyingfirma in Österreich Politik, Recht und Kommunikation aus einer Hand an...na fein, aus einem Pressebericht) hat durch Immobilienspekulation im 7. Bezirk, vor allem am Spittelberg ein Vermögen verdient. Auch damals war die Vorgangsweise ähnlich. Damals noch billige Bausubstanz, aber bereits durch Kultur und Initiativen wie das Amerlinghaus, die Kooperative BERSTA und Longo Mai belebt, ist es heute das schnieke Wohnviertel, In -Lokale und kleine Geschäfte werfen durch ihre Mieten gute Erträge ab, arme Leute wohnen dort keine mehr. Die bekannteste Kulturinitiative im Brunnenmarktviertel hat das Thema Gentrifizierung schon von Anfang an in ihren Namen genommen. „Soho in Ottakring“. Es wäre nicht richtig zu sagen, dass die KünstlerInnen sich ihrer gesellschaftlichen Funktion nicht bewußt sind, und sind deshalb auch nicht ganz aus der Verantwortung zu entlassen .Auf der Einladungskarte der Ausstellung „ das Beste billig II“ wird die freundliche Unterstützung von Conwert erwähnt. No na. |
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no fear |